Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo liebe Telekommunikations-Experten,
vor ein paar Tagen flatterte uns von der Telekom eine Mitteilung ins Haus, dass unser ISDN-Anschluss auf IP-Telefonie umgestellt wird (vermutlich MagentaZuhause M.
Nun habe ich ein paar Fragen und schildere dafür erstmal unsere Situation:
Wir wohnen in einem Zweifamilienhaus (ca. 40 Jahre alt), d. h. wir wohnen oben und unsere Schwiegermutter eine Etage darunter. Der Hauptanschluss der Telekom kommt auf dem Dachboden an. Dort haben wir vor gut 20 Jahren einen NTBA, einen DSL-Splitter und eine ISDN-TK-Anlage installiert (Telnet Max 6 a/b), von der aus die damals neu verlegten, mehradrigen Kabel in die beiden Etagen darunter verlaufen zu den analogen Telefonen. Konfigurieren kann ich die alte TK-Anlage allerdings nicht mehr.
Dazu geht aus dem Splitter ein Verbindungskabel nach unten in unsere Wohnung zu einem alten WLan-Router (Speedport W700V), der für unsere Internet-Verbindung sorgt.
Meine Frage an Euch Experten lautet nun eigentlich:
Was muss ich hardwaremäßig umstellen?
Habe ich die Möglichkeit, einen ganz sicher erforderlichen, neuen WLAN-Router an gleicher Stelle, also eine Etage unter dem Hauptanschluss zu installieren, damit ich das W-LAN z. B. nachts abschalten kann, ohne damit zu verhindern, dass weiter normal telefoniert werden kann?
Sollte ich auch gleich eine neue TK-Anlage anschaffen, um die einzelnen Telefone zu steuern und kann ich die dann wieder an gleicher Stelle auf dem Dachboden am Hauptanschluss gegen die alte TELNET MAX austauschen und welche Anlage könnt Ihr mir ggfs. empfehlen?
Herzlichen Dank im voraus für Eure kompetente Hilfe und viele Grüße.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Für die Umstellung gibt es mehrere Möglichkeiten, ein neuer Router ist je nach Szenario nicht unbedingt erforderlich. NTBA und Splitter können entfernt werden. Hier die Varianten:
1. Router (Neu), per Telefonkabel (2x2 Adern) den ISDN S0 nach oben zur Max. Der Router muss einen ISDN S0-Ausgang haben und es ist ein freies Telefonkabel notwendig.
2. Router unten, per Netzwerkkabel an eine neue TK Anlage oben. Die TK-Anlage muss in diesem Fall VoIP-fähig sein. Wenn der Anschluss weiter auf ADSL läuft und nicht auf VDSL umgestellt wird, könnte der alte Router weiterbetrieben werden.
3. Router Neu mit DECT-Basis und 1-2 analogen Telefonanschlüssen, TK-Anlage kann entfallen. 1 bis 2 Analogtelefone werden wie bisher weiter betrieben, die restlichen durch Schnurlostelefone ersetzt.
Das wären mal grob drei Varianten, die mir dazu einfallen.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo,
im Grunde hat chk ausreichend "Material" zum Nachdenken und Entscheiden geliefert, vielleicht noch
wenn die Telefonanlage reibungslos funktioniert, würde ich sie weiterverwenden, das senkt den Aufwand erheblich. (Kosten natürlich auch), als Router würde ich dir (dann ganz oben oder auch im Wohnbereich mit Kabel (vorhanden oder noch zu legen) zur Telef-Anlage) eine Fbox mit S0 (ISDN Anschluss) empfehlen. Diese hat auch eine Zeitsteuerung für WLAN, so dass sie automatisch z.B. nachts, das WLAN abschaltet.
Natürlich kannst Du auch alles ersetzen, hier würde ich dir eine Anlage von Auerswald empfehlen, z. b. die Compact 4000, wenn alle 6 Nebenstellen derzeit genutzt werden, bei 4 oder weniger kann sie auch kleiner sein.
BG
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten zu meiner Fragestellung.
Nun habe ich aber noch einmal etwas fragen:
1. Den alten Router möchte ich auf jeden Fall wechseln, weil die WLAN-Reichweite bescheiden und die Geschwindigkeit nicht sehr hoch ist. Auch wird der alte Speedport nicht mehr von der Telekom "supportet".
Dieser ist ja zur Zeit per Kabel ins Dachgeschoss mit dem DSL-Splitter verbunden. Im gleichen Raum des Routers habe ich auch noch ein mehradriges Telefonkabel bzw. eine komplette Anschlussdose liegen.
2. Die alte Telefonanlage auf dem Dachboden arbeitet zwar noch einwandfrei und stabil, sie ist aber nicht sehr komfortabel. D. h. ich kann an den Nebenstellen nicht sehen, wer anruft oder angerufen hat usw.. Per PC die TELNET MAX steuern geht auch nicht mehr.
3. Ich bin natürlich kein Elektriker und/oder Netzwerkexperte und deshalb würde mich interessieren, ob ich selbst eine neue Telefonanlage (die z. B. empfohlene Auerswald Compact) verkabeln und einrichten kann? Eigentlich geht es bei den Nebenstellen nur um ein Telefon bei uns und ein weiteres bei meiner Schwiegermutter mit unterschiedlichen Rufnummern.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Wenn nur zwei Telefone angeschlossen werden sollen, würde ich nur einen Router mit zwei Telefon-Analogausgängen z.B. Speedport Smart oder eine Fritzbox verwenden und keine TK-Anlage mehr. Wenn vom Routerstandort zur TK-Anlage ein Kabel mit mindestens zwei freien Adernpaaren liegt, ist der Anschluss kein Problem.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo chk,
ich habe gerade einmal die Dose im Zimmer des Routers aufgemacht und festgestellt, dass von dort ein 10-adriges Kabel nach oben zur TK-Anlage geht.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass ich nun von dem vorhandenen Kabel je 2 Adern mit zwei entsprechenden Steckern versehen und an die analogen Anschlüsse des neuen Routers stecken muss?
Was mache ich dann oben auf dem Dachboden, wo die 4 Adern vom Router ankommen? Muss ich diese dann einfach mit den zur Zeit in der TK-Anlage angeklemmten Kabel verbinden, die zu unserer und der Telefondose meiner Schwiegermutter führen?
Und für den Router muss ich dann ein neues DSL-Kabel nach oben zur Hauptanschlussdose der Telekom verlegen, oder?
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Zitat von heer1
Im gleichen Raum des Routers habe ich auch noch ein mehradriges Telefonkabel bzw. eine komplette Anschlussdose liegen.
Das könnte die Lösung sein, wenn diese Verkabelung zum zentralen Punkt auf den Dachboden führt, wo jetzt deine Telefonanlage werkelt.
Zitat von heer1
3. Ich bin natürlich kein Elektriker und/oder Netzwerkexperte und deshalb würde mich interessieren, ob ich selbst eine neue Telefonanlage (die z. B. empfohlene Auerswald Compact) verkabeln und einrichten kann? Eigentlich geht es bei den Nebenstellen nur um ein Telefon bei uns und ein weiteres bei meiner Schwiegermutter mit unterschiedlichen Rufnummern.
Schließe mich hier natürlich chk an, in dem Fall brauchst du keine Telefonanlage. Was die Installation betrifft, so ist dies schon anspruchsvoller als üblich und erfordert ein wenig Arbeit an den Leitungen die aus der Wand kommen, wenn du dir das zutraust, warum nicht.. Ein paar Fotos von den Kabeln (an der Telefonanlage und dieser Anschlussdose beim Router) und wir können dir vielleicht sagen, was wie verbunden werden muss bei der Umstellung.
BG
P.S. Wenn die zwei Telefone DECT Geräte sind, so lässt sich die Telefonie evtl. auch per Funk realisieren, dann wird es für dich noch einfacher. Sowohl FBox als auch Speedports sind ja DECT Basisstationen.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Habe ich Dich richtig verstanden, dass ich nun von dem vorhandenen Kabel je 2 Adern mit zwei entsprechenden Steckern versehen und an die analogen Anschlüsse des neuen Routers stecken muss?
Genau. Die "saubere" Lösung wäre, an das Kabel keine Stecker direkt anzuklemmen, sondern auf eine feste Dose (z.B. RJ45-Doppeldose) zi schalten und mit zwei Patchkabeln mit dem Router zu verbinden.
Muss ich diese dann einfach mit den zur Zeit in der TK-Anlage angeklemmten Kabel verbinden, die zu unserer und der Telefondose meiner Schwiegermutter führen?
Auch das ist richtig. Die Polung spielt übrigens keine Rolle.
Und für den Router muss ich dann ein neues DSL-Kabel nach oben zur Hauptanschlussdose der Telekom verlegen, oder?
Das Kabel, das jetzt zum Router führt kann unverändert bleiben, nur dass im DG Splitter und NTBA entfällt und durch eine normale TAE-Dose ersetzt wird. Je nach Anschlussart kann der Splitter sogar unverändert quasi als "Anschlussdose" bleiben.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Den Router musst du auf jeden Fall ersetzen, da mit dem Speedport W700V zwar IP-Telefonie möglich ist, aber alle Notrufe versucht der Router über den dann nicht mehr vorhandenen Festnetzanschluss abzuwickeln.
Das kann man bei diesem Router, soweit das mir bekannt ist, nicht abschalten.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Herzlichen Dank chk und Klemmleiste,
ich denke, ich werde es so machen wie Ihr es vorgeschlagen habt:
Neuer Router, keine TK-Anlage mehr.
@Klemmleiste:
Es handelt sich zur Zeit um zwei analoge Telefone, vor allem weil ich Funktelefone nicht gern um mich herum habe wegen der Strahlung. Auf WLAN kann ich leider nicht verzichten, möchte ich aber nachts abschalten können.
Hier ein Foto, wie das Kabel in unserer Wohnung im Raum des Routers aus der Wand kommt:
@chk:
Bei Anleitungen der Telekom liest man immer, dass das alte DSL-Kabel unbedingt ausgetauscht werden muss. Die haben wahrscheinlich keine Ahnung
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Den SP W925V kannst du nehmen und die beigelegte Dsl-Anschluss-Schnur hat eine eingebaute galvanische Signatur (für Messungen) im TAE-Stecker
die auch kleine ohmsche und kapazitive Unsymetrien auf der Doppelader ausgleicht.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Foto: Sieht aus wie eine UAE 8 für LAN-Stecker (RJ45).
Dann wird das DSL-Signal was vom Splitter (DSL-Klemme a und b) abgeht,
vermutlich auf UAE 8 (Klemme 4 und 5) ankommen (UAE 8 LAN-Buchse) <- LANkabel -> (W700V DSL LAN-Buchse)
Auf dem Foto kann man aber nicht wirklich etwas gut erkennen.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo Broesel,
nein, nein, auf dem Foto ist ein 10-adriges Kabel für eine analoge Nebenstelle der TK-Anlage zu sehen. Ich habe entsprechend des Vorschlags von Klemmleiste und chk die vorhandene Dose im Raum des Routers geöffnet, damit man schauen kann, was für Kabel dort verfügbar sind.
Ich will dort dem Vorschlag entsprechend eine RJ-45-Doppeldose anbringen, um von dort eine Verbindung zu den zwei analogen Telefonanschlüssen des Routers zu bekommen. So kann ich auf eine neue TK-Anlage verzichten und die beiden Nebenstellen über einen neuen Router konfigurieren.
Ich habe das Foto deshalb gemacht, weil ich nicht weiß, welche zwei Aderpaare ich wo mit der RJ-45-Buchse verbinden muss.
Der aktuelle Router ist über ein separates DSL-Kabel mit dem Splitter auf dem Dachboden verbunden.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Na ja, oben schreibst du: "Hier ein Foto, wie das Kabel in unserer Wohnung im Raum des Routers aus der Wand kommt:"
Hab mich schon gewundert das die Adern (die Farben) etwas aussergewöhnlich angeklemmt sind. Passte irgendwie nicht so, wie man das sonst so gewohnt ist.
Nun denn, wünsche dir weiterhin viel Spaß beim ausprüfen und wie was wo angeklemmt wird.
Mit chk´s und Klemmleistes Unterstützung bekommst du das auch hin.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
GuMo,
gut, nun mal "Butter bei die Fische", wenn du diese Dose dort ersetzen willst, sollte man noch die Werkzeugfrage klären. Einen LSA Aufleger hast du bestimmt nicht, oder? Du benötigst eine Dose mit RJ45 Buchsen mit getrennter Anschlussleiste (für die zwei Telefonanschlüsse) UAE 8/8 natürlich geht auch eine Cat5/6 usw. aber hier würdest du einen LSA Aufleger brauchen, damit es gut geht Schraubklemmen wären da toller .. diese hier geht.
Dazu ideal wären zwei Telefonapparate Anschlusskabel, also ein Ende TAE, anderes Ende RJ11/12, mittig beschalten, so kannst du die zwei Telefone sauber im Raum anschliessen. Oben an der Telefonanlage klemmst du die jeweils zwei Drähte der zwei Telefone von der Telefonanlage ab und verbindest sie mit den an der Dose angeklemmten Kabel. Diese Verbindung kann man Löten, Pressen oder einfach straff verdrillen und isolieren.
Du musst nun erstmal herausfinden wo dieses Kabel, was du fotografiert hat, an der Telefonanlage endet, also welches das ist, es kann sogar angeklemmt sein. Sollte es jedoch ganz woanders hin führen, es könnte ja auch sein, dass euer Haus von Dose zu Dose verkabelt ist, dann wird es evtl. einfacher oder schwieriger... daher schau mal an der Telefonanlage wieviele Kabel dort aus der Hausverkabelung ankommen.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Die 7490 hat für den Anschluss sowohl RJ11-Buchsen als auch TAE-Buchsen (an der Seite). Die Buchsen sind je Anschluss parallelgeschaltet und können wahlweise genutzt werden.
AW: Umstellung auf IP-Telefonie im Zweifamilienhaus mit ISDN-Telefonanlage
Hallo,
eine 7490 kann ich in jedem Fall empfehlen, zumal sie auch ein Upgrade deines Anschlusses bis auf 100Mbit/s kann und neben den vielen Anschlussvarianten jede Menge zusätzliche Einstellmöglichkeiten bietet, Kindersicherung z. b. .. Zeitbeschränkung Internet für Deine Frau usw.
Bei einer Fbox kannst du dann auch diese Kabel verwenden, die sitzen dann in der UAE Dose besser. (Länge beachten, nach Bedarf halt!)
Mein Vorschlag, mache doch noch ein gutes Foto von deiner Telefonanlage wo man die Kabel an den Anschlüssen sieht, vielleicht können wir dann noch Hinweise geben.