Umzug & Leitungsmagel

21.07.2014, 09:51

Ich bin seit Jahren 1&1 Kunde und bisher recht zufrieden, also habe ich zu meiner neuen Wohnadresse einen Umzug des bestehenden DSL Komplettpakets beantragt und im Zuge dessen direkt eine 24monatige Vertragsverlängerung vorgenommen. Laut DSL-Verfügbarkeitscheck ist DSL von 1&1 am neuen Wohnort verfügbar, hierauf habe ich mich natürlich verlassen.

Nun stellt sich leider heraus, dass an der neuen Adresse ein Leitungsmangel vorliegt (falls das wichtig ist: es handelt sich um den Erstbezug eines ausgebauten Dachgeschosses, laut Vermieter sind aber eigentlich genügend Anschlüsse vorhanden). Ich soll erstmal 4 Wochen abwarten, ob jemand in der Nachbarschaft auszieht und dann etwas frei wird?! Es handelt sich um ein wirklich kleines Kaff; ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass dort zufällig gerade jetzt jemand auszieht für gering, ehrlich gesagt.
Hat jemand Erfahrungen damit, was nach diesen 4 Wochen passiert? 1&1 ist entweder nicht gewillt oder nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten.

Da ich u.a. aus beruflichen Gründen absolut angewiesen bin auf Internet und Telefon, ist es für mich kein akzeptabler Zustand auf unbestimmte Zeit zu warten und ich überlege nun, welche Möglichkeiten ich habe.

Momentan erscheint es mir am Sinnvollsten, den Umzugsauftrag zu stornieren (die Beauftragung ist vor 12 Tagen geschehen, ich müsste also noch 2 Tage Zeit für einen Rückzieher haben) und meinen bestehenden Vertrag ordnungsgemäß zum Ende der Vertragslaufzeit zu kündigen. Dann zahle ich zwar weiter bis Ende April 2015, aber ich könnte parallel am neuen Wohnort nach einem Anbieter suchen, der auch tatsächlich in der Lage ist irgendeine Leitung zu finden und Leistungen bereitzustellen.
Ist das sinnvoll oder gibt es einen besseren Weg, mit der Situation umzugehen?

So wie es aussieht, wäre die Telekom in der Lage, zeitnah einen funktionierenden Zugang zu schalten (jedenfalls sagte man mir das dort). Auch wenn ich weder Lust auf Doppelzahlungen habe noch darauf Telekomkunde zu werden, würde ich das notfalls eben in Kauf nehmen, um Internet und Telefon nutzen zu können

21.07.2014, 10:07

Moin!

Punkt 1: wenn du den Anschluss beruflich nutzt, musst du einen Business-Anschluss wählen. Die berufliche Nutzung eines normales DSL-Vertrages ist nicht gestattet.

Punkt 2: wenn dein Provider am neuen Wohnort nicht liefern kann, hast du die Möglichkeit einer außerordentlichen Kündigung. Hierfür musst du den Umzugsauftrag bestehen lassen, also 1&1 die Möglichkeit lassen, einen Anschluss zu realisieren und dann - wenn 1&1 das nicht schafft - kannst du mit der normalen Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Monatsende kündigen. Bräuchtest dementsprechend dann nicht bis April '15 weiter zahlen, sondern bis Ende November '14.

Punkt 3: ich gehe davon aus, dass 1&1 schon gewillt ist (und auch fähig, wenn der Verfügbarkeitscheck das aussagt), die DSL zu bieten. Evtl. liegt ja auch eine Falschinformation des Vermieters vor? Das wäre zu prüfen. Wenn es nun stimmt, dass 1&1 momentan keinen freien Port für dich hat, dann kannst du bei der Telekom durchaus Glück haben, wobei es natürlich auch da nicht mit 100 %iger Sicherheit vorher abzusehen ist, ob die einen Port für dich haben.

Grüße,
Julian

21.07.2014, 10:51

Hi Maylin,
auf Wunsch stellt dir 1&1 für einen Monat kostenlos eine SIM-Karte für mobiles Internet zur Verfügung. Einfach nachfragen und auf DSL-Schaltung warten.

21.07.2014, 12:03

Vielen Dank für eure schnellen Antworten.

Naja, berufliche Nutzung ist es nicht wirklich. Ich bin Lehrerin mit einem Fach, für das es keine wirklich brauchbaren Bücher gibt, und recherchiere viel zum Selbsterstellen. Ich denke nicht, dass man das anzeigen müsste, aber ich fühle mich halt ziemlich aufgeschmissen bei dem Gedanken, erstmal internettechnisch auf dem Trockenen zu sitzen.

Okay, dann gebe ich 1&1 die Chance, noch irgendwas zu realisieren und dann eben außerordentlich zu kündigen. Die Frage ist für mich nur, wie lange man denen denn Zeit geben muss? Handelt es sich da um Wochen, um Monate...? Es war berufsbedingt ein sehr kurzfristig anstehender Umzug zum 1.8. und ich habe den Umzugsauftrag erst am 9.7. erteilen können. Das ist ja zugegebenermaßen wirklich nicht sehr viel Vorlaufzeit für den Provider.

Laut Auskunft des Vermieters gab es bei meinen Nachbarn im gleichen Haus auch Probleme mit dem DSL Anschluss. Das Haus ist sehr alt und kernsaniert worden und war vorher gar nicht privat bewohnt, d.h. es gab auch vermutlich nicht ausreichend viele Anschlüsse. Seiner Auskunft nach wurde die Straße aufgerissen und es wurden extra Leitungen verlegt - in ausreichender Menge für alle Parteien. Wieso also nun ein Leitungsmangel vorliegt, kann ich mir nicht so recht erklären. Außer die Telekom erteilt keine Freigabe?

Eine SIM Karte für mobiles Internet wäre eine gute Übergangslösung. Das läuft dann über das Mobilfunknetz, oder? Laut der Auskunft auf den Websites der Mobilfunkanbieter besteht an meinem neuen Wohnort allerdings nur lückenhafte Netzabdeckung

Hätte nicht gedacht, dass es kommunikationstechnisch so "kompliziert" ist aufs Land zu ziehen..

21.07.2014, 12:41

Moin!

Ok, das ist nicht die betriebliche Nutzung, die einem bei der Aussage "beruflich drauf angewiesen" vorschwebt.

Das Internet brauchen für solche Zwecke ja sehr viele Leute.

Ich denke, länger als 4 Wochen sollte das nicht dauern - ab Beauftragung des Umzugs! Wenn du also Mitte August keinen Anschluss hast und dir von 1&1 keine Angaben zum Schaltungstermin vorliegen, solltest du die beschrieben Schiene in Angriff nehmen (außerordentliche Künding zu Ende November (da Kündigung im August)).

Das Problem wird nicht die fehlende Leitung sein, sondern der fehlende Port im Verteiler.

Wahrscheinlich hat die Telekom in deinem Ort ausgebaut (Leitungen und den Verteiler).
Entweder, das ist noch nicht lange her und die Telekom genießt für die beim Ausbau verbauten Ports noch Investitionsschutz, d.h. sie können die Ports exklusiv vermarkten und müssen den Mitbewerbern wie 1&1 keine Ports abgeben. Dadurch hättest du keine Chance bei 1&1 einen Anschluss zu bekommen.
Oder es wurden beim Ausbau schlicht zu wenige Ports verbaut (bspw. nur 50 Stück und inzwischen wollen aber 55 Haushalte einen Anschluss - dann gehen einige leer aus, bis jemand seinen Anschluss auflöst). Das wäre der worst case, da du dann auch bei der Telekom keine Chance auf DSL hättest.

Dann bliebe als Übergangslösung erstmal nur etwas über das Handynetz (s. lennys Hinweis) und abwarten, was 1&1 und - ggf. - dann die Telekom sagen...

21.07.2014, 12:53

Super, vielen Dank! Das hilft mir schonmal weiter - auch, um zu verstehen, wo das Problem liegen könnte.

Die Telekom hat tatsächlich erst vor Kurzem die neuen Leitungen verlegt, daher kann es sehr sehr gut sein, dass hier der Investitionsschutz greift. In diesem Fall müsste das ja aber 1&1 längst mitgeteilt worden sind und es wäre kundenfreundlicher, direkt mit offenen Karten zu spielen und mitzuteilen, dass es zu keiner Anschlussmöglichkeit über 1&1 kommen wird.

Nun ja, wie auch immer.
Ich nehme an, dass ich dann auch direkt alle anderen Anbieter von der Liste streichen kann, die auf die Telekomleitungen angewiesen wären, oder? Mir gefallen die Angebote der Telekom nicht sonderlich, aber wenn das die einzige Möglichkeit wäre, würde ich die wohl nehmen müssen.

Danke nochmal!!

21.07.2014, 13:08

Nein, wenn du tatsächlich in so einem Kaff wohnst, ist es unwahrscheinlich, dass dort auch ein anderer Provider ausgebaut hat. Sonst hätte dies wohl die Telekom auch nicht mehr getan...

Investitionsschutz läuft meist 2 Jahre. Konfrontier doch mal 1&1 damit, mal gucken was die sagen. Aber wissen sollten die das schon, dass sie dort keine Infrastruktur anmieten können...

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